Sie sind hier: Startseite » Persönliches

Persönliches

Ich bin pensionierter Lehrer der Sekundarstufe 1 (Damals Klassen 5 bis 8) für die Schulfächer Mathematik, Geografie, Naturlehre, Musik, Deutsch und Religionsunterricht. Im Geografie-Unterricht stiess ich bei der Arbeit mit der Schweizer Schulkarte immer wieder an Grenzen, weil die meisten Schülerinnen und Schüler mit dem Kartenbild nichts anzufangen wussten. Dias, Wandbilder und Kalenderbilder boten eine gewisse Hilfe, doch die Zuordnung der Landschaftsbilder zur Karte gelang nur selten. Aus dieser Situation heraus und durch die neuen Möglichkeiten der Informationstechnologien entstanden die "GESICHTER DER SCHWEIZ".

Im Verlauf meiner 37 Unterrichtsjahre gewann ich den Eindruck, die geografischen Kenntnisse und die Beziehung der Bevölkerung zu ihrem Land hätten laufend abgenommen. Heute hat die Schweizer Geografie in den Schulen nicht mehr den Stellenwert, den sie eigentlich verdienen würde. Es gibt Kinder, die wissen mehr über den Kamelhandel in Jemen und über die Jurten in der Mongolei als über die Milchwirtschaft in ihrem eigenen Land. Vielleicht sehen dies viele Lehrkräfte als berechtigt an. Für Lehrkräfte, welche auf die Kenntnisse der Schweiz Wert legen, habe ich in Tausenden von Arbeitsstunden die ersten drei Serien der "Gesichter der Schweiz" erstellt und möchte die Arbeit so weit es geht fortsetzen.

In zahlreichen Lagern mit Schulklassen und mit dem CVJM, auch auf mehrtägigen Velotouren und Wanderungen, habe ich weite Teile unseres Landes kennen und schätzen gelernt. Und überall war mindestens eine Kamera mit dabei, so dass im Laufe der Jahrzehnte eine umfangreiche Dia-Sammlung entstand. Dreimal stand ich mit Schulklassen auf dem Piz Lischana, einmal auf dem Piz Umbrail, wir fuhren mit Velos durch den grössten Wald der Schweiz, krochen durch Höhlen, übernachteten oft unter freiem Himmel. Ehemalige Schüler baten mich, mit ihnen über mehrere Alpenpässe zu fahren. Sämtliche Alpenpässe der Schweiz und die höchsten Pässe der Nachbarländer habe ich mit dem Velo befahren, oft allein, gelegentlich mit meiner Frau, mit Jugendlichen und mit Kollegen. Allmählich schliessen sich diese Strassen und Wege zu einem immer dichteren Netzwerk, das in den Präsentationen seinen Ausdruck findet. Von 1986 bis 88 besuchte ich zahlreiche Gletscher, die sich damals in einer Vorstossphase befanden. Seit der Pensionierung verlade ich oft mein Velo in den Zug, um die abgelegensten Alpentäler zu erkunden und mit zwei Digitalkameras zu dokumentieren. 2004 fuhr ich, zusammen mit meiner Frau, der Thur entlang bis zur Mündung in den Rhein, am 1. März 2004 mit der Bahn zum gefrorenen Lac de Loux. Dreimal fuhr ich per Velo kreuz und quer durch die Ajoie, dann wieder vom Oberalppass nach Disentis und über den Lukmanier nach Biasca. An etwa 50 schönen Tagen bin ich jedes Jahr auf Achse. Und je mehr Lücken geschlossen werden, desto mehr weitere scheinen zu entstehen. Ende April 2011 konnte ich die Serie 2 (Ganzer Jura, Region Basel, Karst und Höhlen) fertig stellen, im Jahr 2015 die Serie 3 (Zentralschweiz, Berner Oberland und die Höhenstufen der Alpen). Abgesehen von den Bildaufnahmen brauche ich für eine Präsentation von 300 - 400 Seiten etwa ein halbes Jahr (Zürich 1 beanspruchte neun Monate).
Gelegentlich erteile ich noch Religionsunterricht als Stellvertreter an Basler Primarschulen. So verliere ich den Kontakt zu dieser Generation, ihrer Gedankenwelt und ihrer Sprache nicht.

Wenn ich mit dem Velo unterwegs bin, trage ich aus Sicherheitsgründen knallrote Kleidung, obwohl mir blau eigentlich besser gefällt.

Von den Reisen abgesehen (über 150'000 km mit dem Velo seit 1987) habe ich mehrere Tausend Stunden damit zugebracht, Dias zu digitalisieren, Bilder zu bearbeiten und die Präsentationen zu erstellen. Viele Informationen dazu habe ich von Gesprächen vor Ort, von fotografierten Informationstafeln und durch Recherchen im Internet. Viele nützliche Informationen enthält das Historische Lexikon der Schweiz (hls.ch). Auch vom eigenen Geografiestudium her verfüge ich über reichliches Hintergrundwissen, das ich auch heute noch mit der Lektüre von Fachbüchern erweitere. Beim Arbeiten mit der Schulkarte der Schweiz, mit dem Weltatlas und dem Geographiebuch „Schweiz" bekomme ich immer mehr Respekt vor der grossen, sorgfältigen und gewissenhaften Arbeit, die hinter diesen Lehrmitteln steckt.
Bei meinen Besuchen in den Bergregionen empfinde ich immer eine grosse Bewunderung und Dankbarkeit für unsere Bergbevölkerung, auch für die vielen Lehrkräfte, welche dort ihre Arbeit tun, ohne zu wissen, ob ihre Schule im nächsten Jahr geschlossen wird. Mit einigen habe ich auch persönlich gesprochen.

Die ganze Arbeit aus einer Hand, die Reisen, die Aufnahmen, die Recherchen, die Erstellung der Präsentationen und die Erstellung der Website braucht zwar sehr viel Arbeit. Es erspart aber Planungssitzungen, Missverständnisse, Doppelspurigkeiten, das Erteilen von Aufträgen an Dritte usw. Ich habe viele Freunde und Kollegen, denen ich die Entwürfe vorlegen kann, die mich auch kritisieren können, weil sie eben Freunde sind.
Einzig bei wenigen Bildern, die ich selber nicht aufnehmen kann, gelange ich an andere Personen, die sie mir bis jetzt immer ohne weiteres überliessen; gelegentlich sind es sogar ehemalige Schüler, denen ich vor Jahren die Freude an der Fotografie vermitteln konnte. Ihnen allen möchte ich an dieser Stelle herzlich danken. Für Kartenausschnitte steht ein Link von Swisstopo zur Verfügung.
Im Sommer 2008 konnte ich auf zwei Fotoflügen zahlreiche Luftbilder aufnehmen, nach dem mir ein ehemaliger Berufskollege angeboten hatte, mich auf Flügen mit einem Motorsegler mitzunehmen, zwischen Laufenburg und dem Creux-du-Van. Einzelne Bilder habe ich im Internet gefunden und konnte sie mit freundlicher Erlaubnis der betr. Autoren in die Präsentationen einbauen. Einmal habe ich einen elfjährigen Schüler gebeten, mit meiner Kamera einige Bilder für mich aufzunehmen. Sie sind ihm ausgezeichnet gelungen. Auch Freunde versorgen mich gelegentlich mit Bildern von Orten, die ich wegen meines fortschreitenden Alters nicht mehr erreichen kann. Also doch nicht ganz Alleingang.

Im Sommer 2007 habe ich auf der Nidwaldner Bannalp Herrn Roland Zumbühl, den Autor der Bildersammlung www.picswiss.ch angetroffen. Begegnungen wie diese ermutigen mich sehr.

Bei der Arbeit mit dem Geografiebuch „Schweiz" ist mir aufgefallen, dass sich die Verfasser stark vom Gedanken des Umweltschutzes leiten liessen. So kann ich mit Überzeugung immer wieder auf dieses Buch hinweisen, wenn ein solcher Bezug gegeben ist. Von all den aufgenommenen Bildern sind nur wenige auf Mitfahrten im Auto entstanden. So sind diese Präsentationen auch eine Sympathieerklärung an die öffentlichen Verkehrsmittel und ans Velo, das fortschrittlichste Verkehrsmittel, das die Welt je gesehen hat. Und in all den prächtigen Landschaften, ihren Gesteinen, den Pflanzen, Tieren und Menschen erkenne ich stets die Weisheit und Liebe unseres Schöpfers, der so unvorstellbar viel in seine Welt und ihre Menschen investiert hat. Gelegentlich versuche ich auch, solches mit einzelnen Bildern aufzuzeigen.

Was mich immer wieder erstaunt, sind die Bergdörfer und Maiensässen, die teilweise an schwer zugänglichen Orten errichtet wurden, oft unter Lebensgefahr. So wurde z.B. das Bergdorf Bosco Gurin um 1700 zweimal durch Lawinen fast völlig zerstört, bevor es am heutigen Ort neu gebaut wurde.
Menschen, die an solchen Orten siedelten, unter grossen Gefahren lebten und auch heute noch leben, verdienen unsere Bewunderung. Leider werden sie von immer mehr gutsituierten Stadtmenschen verachtet, weil der Erhalt ihrer Wohnorte viel Geld benötigt. Aber es ist gut eingesetztes Geld.

Ein Beispiel dazu aus der neuen Präsentation "Tessin 3": Das Dorf Cimalmotto in einem Seitental des Maggiatals war durch starke Erosion so gefährdet, dass immer mehr Häuser aufgegeben wurden. Sie rutschten ins Tal ab. Als ich das Dorf zum ersten Mal besuchte, sah es hoffnungslos aus. Bei meinem zweiten Besuch im April 2014 war das Dorf wie verwandelt : Verfallende Häuser waren wieder erneuert worden, das Dorf machte einen ermutigenden Eindruck. Der Grund war folgender : Der Bach Rovana, welcher bei Hochwasser immer wieder den Hang unterspült und ins Rutschen gebracht hatte, war mit einem unterirdischen Überlaufstollen entschärft worden. Bei Hochwasser fliesst der grösste Teil durch diesen Stollen ab und erreicht den Bach erst wieder unterhalb der Gefahrenzone. Damit ist der Rutschhang zum Stillstand gekommen, auf dem Schutt beginnt wieder Wald zu wachsen. Heute ist das Dorf Cimalmotto gerettet.